Familien mit autistischen Kinder stehen oft vor besonderen Herausforderungen. Betroffene haben nicht nur Probleme damit sich mitzuteilen oder andere zu verstehen, sie brauchen darüber hinaus auch deutlich strengere Routinen, als andere Kinder. Regelmäßige, ambulante Therapien können den Alltag erleichtern. Oft wird dabei auch auf tiergestützte Interventionen zurückgegriffen. Hunde und Pferde reduzieren Stress und Angst beispielsweise nachweislich.
Über die Auswirkung von eigenen Heimtieren auf Kinder mit Autismus ist zwar noch wenig bekannt, eine Einzelfallstudie aus Großbritannien zeigt nun aber, dass eine Familienkatze durchaus beruhigend und tröstend wirken kann. Wissenschaftler der Universität Hertfordshire haben dazu sechs Mütter befragt, deren autistische Kinder in der Corona-Zeit mit einem deutlich erhöhten Angstlevel zu kämpfen hatten. Obwohl die Kinder am Anfang kein oder kaum Interesse an dem Tier gezeigt hatten, waren im Laufe der Zeit ganz spezielle Bindungen entstanden.
Kontakt mit der Katze zügelt Selbstsüchtigkeit
Die Katzen konnten dabei nicht nur die Emotionslage der Kinder stabilisieren und ein Gefühl von Partnerschaft vermitteln, sondern auch die Empathiefähigkeit stärken. So sagte die Mutter einer Tochter: „Autisten können sehr selbstsüchtig sein. Ich meine, der Kontakt mit der Katze zügelt sie darin ein wenig. Sie versteht besser, dass auch andere Bedürfnisse haben.“ Eine entscheidende Rolle spielt selbstverständlich der Charakter des jeweiligen Tieres. Katzen mit einem ausgeprägten Sozialverhalten und einem ausgeglichenen Temperament sind als Therapietiere hervorragend geeignet. In einigen Fällen sogar besser als Hunde. Etwa dann, wenn das Kind lautes Bellen als unangenehm empfindet. Und auch Eltern, deren autistische Kinder nicht gerne spazieren gehen, können sich guten Gewissens für eine Katze entscheiden.
Quelle: https://www.mensch-heimtier.de/